Kinderfreundliche Räume in Bahrenfeld, Rissen, Eimsbüttel und Wandsbek

Stellen Sie sich einmal vor, Sie sind als Elternpaar mit ihrem Baby oder Kleinkind auf insgesamt 12-15 qm untergebracht. Das ist der Anspruch, den Sie als geflüchtete Familie haben.
Und dann stellen Sie sich bitte vor, dass Sie so bereits seit gut vier Jahre leben. Dies ist die durchschnittliche Verweildauer von Geflüchteten in einer öffentlich-rechtlichen Unterbringung.
Die Küche und die Sanitäranlagen müssen Sie zudem mit vielen anderen Bewohner:innen teilen. Es gibt viel Lärm, Schmutz und vor allem keinen Bewegungsfreiraum.
Kinder, die so aufwachsen, haben sehr häufig sowohl motorische als auch psychische Probleme, was sich zunehmend auch in den Unterkünften in Bahrenfeld bemerkbar machte.
Aus diesem Grund wandte sich eine Gruppe von Sozialträgern aus Bahrenfeld 2018 an die Sozialbehörde um auf diese Fehlentwicklung hinzuweisen.
Die Sozialbehörde und die Bezirksämter beauftragten Plan International und Dr. Nitschke-Janssen von Childmigration und die GM Jugendhilfe mit Untersuchungen, an deren Ende u.a. die Empfehlung zur Einrichtung mindestens eines kinderfreundlichen Raumes pro Unterkunft stand. Dieses Engagement wurde im Dezember 2022 mit dem Yagmur-Gedächtnispreis ausgezeichnet.
Seit März 2022 betreibt nun die GM Jugendhilfe in zwei Unterkünften in Bahrenfeld, im Albert-Einstein-Ring und in der August-Kirch-Straße, zwei kinderfreundliche Räume. Und seit Anfang 2023 weitere kinderfreundliche Räume in Wandsbek, Altona und Eimsbüttel.
Die Projekte sind, wie immer, jahresfinanziert und somit vorerst befristet bis zum Jahresende 2023. Die Projekte werden finanziert durch die Bezirksämter Altona, Eimsbüttel und Wandsbek.
Die Kinder können sich in den kinderfreundlichen Räumen bewegen, sie bekommen Anreize und Spielmöglichkeiten. Die Eltern erhalten Beratung, werden ggf. an spezialisierte Angebote weitervermittelt.
Die Fachpädagoginnen der Projekte, Frau Aydin, Frau Gurok und Frau Hoppe öffnen regelhaft wöchentlich in jeder der Unterkunft die Türen und bieten den Kindern Spiel und Spaß und den Eltern Unterstützung an.
Wir freuen uns den geflüchteten Kindern und ihren Eltern diese Möglichkeiten anbieten zu können!
„Diese Projekte werden aus Mitteln des Bezirksamtes Altona, Bezirksamtes Eimsbüttel und des Bezirksamtes Wandsbek gefördert.“